Hoffnung für Kinder ohne Zukunft (Bericht Q4/2024)
Die Lage im Land ist sehr schwierig, und in den letzten Monaten haben sich die sozialen und besonders die finanziellen Probleme immer mehr zugespitzt. Das führt zu einer Steigerung anderer Probleme, wie Vandalismus und Kriminalität. Am Ende des Jahres werden die Bedürfnisse immer größer wegen der Bräuche, ein gemeinsames Essen zuzubereiten, Geschenke zu machen oder neue Kleidung „einzuweihen“, und da die Familien oft nicht das nötige Geld dafür haben, beginnen sie zu stehlen und mit illegalen Banden die Probleme zu verstärken.
Diese Kettenreaktion bewirkt, dass die soziale Gewalt immer weiter ansteigt. Täglich ist in den Zeitungen zu lesen wie die Leute ihrer Habe beraubt werden, ihrer Arbeitsmittel, wie Motorräder, und wie viele Menschen dabei verletzt und oft sogar getötet werden. Dadurch wächst die Unsicherheit der Menschen immer mehr. Man muss – besonders abends – unterwegs immer gut aufpassen, man kann nicht mehr unbeschwert umhergehen oder die Hauptstraßen verlassen. Selbst tagsüber kann alles Mögliche passieren. Deshalb achten wir im Verein sehr darauf, unsere Kinder und Jugendlichen zu warnen, damit sie sich der Gefahren bewusst werden. Die Beispiele dienen der Aufklärung, damit sie verstehen, dass Kriminalität, Drogengenuss und Ähnliches kein positiver Ausweg in ihrem Leben sind. Sie sollen lernen und sich auf eine bessere Zukunft vorbereiten und dabei die Möglichkeiten nutzen, die der Verein ihnen bietet. Denn er ist die bessere Alternative, dadurch, dass er ihnen eine andere Umgebung bietet, in der sie Vorbilder haben, betreut werden und eine Vorstellung von einer besseren Zukunft bekommen, im Gegenteil zur Wirklichkeit ihres täglichen Umfeldes.
Für viele Familien ist die Lage chaotisch. Täglich kommen sie in den Verein, um zu berichten, dass sie oft kein Geld haben, um Lebensmittel zu kaufen, mit denen sie ein Essen kochen könnten. Oder man hat ihnen das Wasser und den Strom abgestellt, und sie sind verzweifelt, weil sie nichts zu essen haben. Der Verein ist dann immer bereit, ihnen in diesen kritischen Momenten der Verzweiflung zu helfen. Die Angst der Eltern in diesen Krisen ist so groß, dass sie auf lange Sicht oft versucht haben, ihren ambulanten Handel zu reaktivieren, um sich zu behelfen. Häufig versetzen sie aus Not und Hunger den Grundstock oder das Material für ihren Handel, um ihre Grundbedürfnisse zu decken. Danach haben sie dann keine Arbeitsmöglichkeit mehr und schon gar nichts zu essen. Wir sind all den Menschen unendlich dankbar, die das Geld spenden für diese notleidenden Mütter und den Fond, um ihnen zu helfen. Damit haben wir vielen verzweifelten Familien helfen können und ihnen ermöglicht, zu einem normalen Leben zurückzufinden, in dem sie in Ruhe ihre Kinder betreuen können, die zuhause dann nicht mehr so viel Not leiden müssen. Zusätzlich bekommen sie in der KINDERHILFE das Wichtigste: ihr Mittagessen und zwei Zwischenmahlzeiten. Aber wenn sie nach Hause kommen, haben viele Kinder wieder Hunger, und die Eltern müssen diesen stillen können. Deswegen benötigen diese Notleidenden unsere Hilfe, und so hat die KINDERHILFE ihnen die schwersten Lasten abgenommen und eine neue Hoffnung geben können. Vor allem aber haben wir Probleme auf lange Sicht lösen können.
Wir haben ihnen ermöglicht, ihren Verkauf auszubauen, wie den von Maistaschen und Tamales, den Verkauf von Waschbecken für die Wäsche, die Zutaten für den Verkauf von Obstsalaten, und andere Hilfen, die am Ende für die Familien eine Erleichterung und Sicherheit bedeuten, und damit auch für ihre Kinder.
Mit dem Jahresende endet auch das Schuljahr, für die meisten ein Grund zur Freude. Für viele aber auch Anlass zu Angst und Traurigkeit, denn sie bekommen Sonderunterricht, um die schlechten Noten in einigen Fächern aufzuholen. Das ist immer ein Risiko, denn wenn sie es nicht schaffen, werden sie nicht versetzt.
Wir wollen hier nichts entschuldigen oder rechtfertigen, aber leider stehen viele unserer Kinder unter einem großen Druck durch Probleme oder Veränderungen in der Familie, und das beeinflusst ihr Verhalten, Benehmen, ihre Psyche. Als Folge haben sie dann schlechte Leistungen in der Schule, sind mutlos und demotiviert, was oft dazu führt, dass sie das Schuljahr nicht schaffen. Auch wenn wir auf vielfältige Weise versuchen, ihnen zu helfen, ist ihnen oft das Herz so schwer, dass es nicht möglich ist, die Dinge so leicht zurechtzurücken.
Die Ferien waren bei uns sehr fröhlich und abwechslungsreich, denn es ist die Zeit der Besinnung mit dem lebendigen Adventskalender, was den Kindern besonders gut gefällt. Es finden viele besinnliche Aktivitäten zum Lernen, zur Stärkung der Gemeinschaft und der Solidarität mit den Mitschülern statt.
Das macht die Zeit so viel interessanter und schöner, und in den Augen der Kinder ist sie immer wundervoll.
Mit viel Sorgfalt und Liebe waren die Bastelarbeiten, die Lektüre und Bilder zum Ausmalen vorbereitet worden, so zum Beispiel die Herstellung von Weihnachtsschmuck und einem Adventskranz. Damit konnten die Kinder ein weiteres Jahr begeistert und mit großer Freude im Verein beenden.
Und so sind wir allen Spendern unendlich dankbar, die uns dieses wunderbare Werk ermöglichen, denn nur mit Ihrer Unterstützung kann dieses und so viele soziale Werke erhalten werden.
Wir verabschieden ein weiteres Jahr, in dem wir viel gelernt haben und Ihnen sehr dankbar sind für so viel Zuwendung.
Sandra Yicel Medina Sanchez