Schule für Indígenas
Am 6. Juni 1994 gab es im Süden Kolumbiens eine Erdrutsch- und Überschwemmungskatastrophe, bei der das Indigena-Volk der Paeces seine gesamte Existenzgrundlage und viele Menschen verlor. Weil das Stammgebiet dieses Volkes, das sich NASA (Menschen) nennt, ständig gefährdet ist, wurden viele Familien in karge Gegenden umgesiedelt, wo der Boden schlecht ist und es für sie keine andere Arbeit gibt als die der Tagelöhner auf fremden Fincas. Um diesen hungernden und frierenden Menschen, die in hoffnungslosem Elend dahin vegetierten, Hoffnung zu geben, baute die KINDERHILFE von dem Erlös zweier Drachenversteigerungen auf Fanö eine GRUNDSCHULE, die 1996 eingeweiht wurde. Damit hatten wenigstens die Kinder zum ersten Mal die Möglichkeit Lesen und Schreiben zu lernen, was auch dem Wunsch ihrer Familien entsprach.
Als nach einigen Jahren die ersten Kinder nach den üblichen 5 Jahren, die Grundschule beendet hatten, flehten uns die Eltern an, ihnen den Besuch einer nahe gelegenen landwirtschaftlichen SEKUNDARSTUFE zu ermöglichen, was wir von dem Erlös weiterer Drachenversteigerungen auch finanzieren konnten. Inzwischen hat die KINDERHILFE dort eine Schulkantine eingerichtet, da die Kinder mit ihren Familien weiterhin hungernd im Elend leben und meistens die einzige Mahlzeit am Tag in der Schule zu sich nehmen können. Deshalb kommen sie auch von weit her und nehmen, sogar wenn sie krank sind, einen stundenlangen Fußweg bei jedem Wetter in Kauf. Zur Verbesserung des Speiseplans wurde ein Schulgarten eingerichtet und eine kleine Kaffeplantage aufgebaut, von deren bescheidenen Einnahmen finanzielle Engpässe gedeckt werden und eine VORSCHULE eingerichtet wurde.
Die 6 Klassen der Grundschule bestehen aus 40 bis 50 Kindern, denen wir danach den Besuch der weiterführenden Schule finanziell ermöglichen. Da dieser überwiegend von dem jährlichen Erlös der Drachenversteigerungen auf Fanö finanziert wird, bezeichnen wir die jugendlichen Indígenas als PATENKINDER der Drachenflieger (http://www.kitefliersmeetingfanoe.de). Jahr für Jahr schaffen etliche von ihnen jetzt das dortige Abitur, und einige wenige haben mit unserer Hilfe auch eine kurze Berufsausbildung machen können, z.B. zur Schwesternhelferin. All diese jungen Menschen stellen ihre Fähigkeiten und ihre Kraft ihrem Volk zur Verfügung und berichten in Gegenden, die völlig von unserer Welt abgeschieden sind, von den Möglichkeiten, die ihnen die KINDERHILFE gegeben hat.
Deshalb hat sich jetzt auch die Stammgemeinde von San José in TIERRADENTRO mit dem Hilferuf an uns gewandt, die dortigen hungernden Kinder mit einer SCHULSPEISUNG zu unterstützen und den Familien Starthilfe zu geben, um ihre armseligen Parzellen bebauen zu können. Saatgut, Dünger und Geräte sind für die Menschen unerschwinglich, und ihre Ernten sind in den letzten Jahren immer wieder von giftigen Gasen und Ascheregen durch den dortigen Vulkan vernichtet worden.
Indígenas von San José del Guayabal