About Me:
Blanca Dalila wurde 1995 in die damals neue Gruppe Hoffnung für Kinder ohne Zukunft aufgenommen, als sie grade in der dritten Klasse der Grundschule war. Ihre Mutter arbeitete als Putzfrau, wenn sie Arbeit fand und ihr Vater auf dem Bau oder verkaufte Obst an einer Straßenecke. Mit der Aufnahme Blanca Dalilas in den Verein wendete sich das Leben der Familie zum Guten, denn sie bekam über ein Bauprojekt in Eigenhilfe durch den Verein ein eigenes Häuschen, aus dem sie nicht mehr vertrieben werden konnten und für das sie auch keine Miete mehr zahlen mussten.
Als Patenkind konnte Blanca Dalila die Sekundarstufe beenden und studierte, mit der Unterstützung einer neuen Patin, an der Universität Anthropologie. Das Studium verdiente sie sich nebenher im Verein durch ihre Mitarbeit an der Zeitschrift der Kinderhilfe „Huellas“ und durch ihre Hilfe in den Kindergruppen.
Durch die Ermöglichung dieses Studiums, erhofften wir uns eine spezialisierte Mitarbeiterin für die Arbeit in der Indigena-Gemeinde von San José del Guayabal zu bekommen. Sie konnte sowohl dort den Menschen im täglichen Alltag beistehen, als auch den Kindern und Familien in der Stadt die verachtete und verleugnete Kultur und das Leben ihrer indigenen Mitbürger nahebringen.
Alle Praktika während der über 6 Jahre ihres Studiums absolvierte Blanca Dalila in San José del Guayabal und dessen weiterer Umgebung, wo sie durch ihre Zugehörigkeit zur Kinderhilfe besonders gut aufgenommen wurde und schnell Vertrauen fand. Für ihre Diplomarbeit untersuchte sie die Auswirkungen der Umsiedlung dieser Gemeinschaft nach der Erdrutschkatastrophe und die Reste der kulturelle Identität dieser verfolgten und vertriebenen Menschen. Wegen ihrer besonderen Einblicke in den Alltag der Familien und deren Denkweise wurde ihre Arbeit ausgezeichnet und mehrfach publiziert.
Nach 17 Jahren Unterstützung durch die Kinderhilfe schied Blanca Dalila endgültig aus dem Verein aus und bildete sich auf eigene Rechnung noch weiter fort, unter anderem in audiovisueller Kommunikation. Sie hat inzwischen etliche kurze Dokumentarfilme über Mythen und Katastrophen der Paez-Indigenas gedreht und die staatliche Förderung für die Produktion eines Kurzfilms über die sozial ausgegrenzten Kinder aus den Elendsvierteln der Stadt gewonnen. Ihr ganzes Leben dreht sich darum, die Hintergründe des Elends ihrer eigenen Umgebung und vor allem der Indigenas zu erkunden, wobei sie immer wieder auf die Erfolge der Kinderhilfe verweisen kann.