Kinderhilfe für Kolumbien e.V. SEIT 1985 AN DER SEITE VON KINDERN IN KOLUMBIEN

Yolandas Erfolgsgeschichte

Yolanda wurde mit 13 in das Patenschaftsprogramm aufgenommen. Ihre Familie bestand aus dem 38-jährigen Stiefvater, ihrer 30-jährigen Mutter Maria sowie zwei kleineren Geschwistern. Die Eltern verdienten ihren Lebensunterhalt als Müllsammler. Dafür sind sie an sechs bis sieben Tagen in der Woche von 12 Uhr mittags bis manchmal morgens 4 Uhr unterwegs gewesen. 

Yolanda besuchte die Schule und kümmerte sich zusätzlich um ihre Geschwister. Die Familie wohnte in einer Hütte aus Pappe und Holz, für die sie Miete zahlen musste. Die Kinderhilfe unterstützte und entlastete die Familie finanziell bei allen Anschaffungen für die Schule (Uniformen, Gebühren, Kauf von Schulmaterialien).

Die Gegend in der sie leben ist gerade in den Abend- und Nachtstunden gefährlich, umgeben von Kriminalität und Prostitution. Trotz der schwierigen Umstände haben Yolandas Eltern später auch noch einen 7-jährigen Neffen der Mutter aufgenommen, weil dessen Eltern ihn vernachlässigten. In der Zwischenzeit engagierte Yolanda sich auch im Verein und übernahm hier – wie alle Patenkinder – wichtige Aufgaben.

Später wurde der Familie in Aussicht gestellt, dass sie Unterstützung von der Vereinigung der Müllsammler bekämen, um eine eigene Hütte bauen zu können. Im Vertrauen darauf rissen Sie ihre Hütte ab und lebten in einem Provisorium. Es dauerte dann jedoch rund ein Jahr bis diese Unterstützung tatsächlich geleistet wurde und sie aus Ziegeln einen Eingangsraum, ein Zimmer und eine Toilette bauen konnten. Auch wenn das immer noch keine angemessene Unterkunft für eine Familie ist, so ist es doch für sie ein großer Fortschritt. Die alte Hütte war nicht wasserdicht und bei Wind flogen oft die Dachplatten davon.

Mit 16 konnte Yolanda die zehnte Klasse erfolgreich abschließen. Die kontinuierliche Unterstützung der Kinderhilfe hat die schlimmsten Nöte gelindert und Yolandas Schulbesuch erst ermöglicht. Danach hat Yolanda ihren Bildungsweg selbstständig weiterverfolgt. Im Jahr 2018 kam sie jedoch wieder auf den Verein zu, weil sie selbst Mutter geworden war und das Studium alleine nicht fortsetzen konnte. Sie hatte ein Studium zur Operationstechnischen Assistentin an der Universidad de Antioquia in Medellin begonnen. Das war ein sehr großer Schritt für sie war. Es bedeutete Popayan zu verlassen und alleine nach Medellin zu gehen. Aufgrund ihrer guten Schulleistungen hatte sie unter vielen Bewerbern ein Stipendium erhalten. Dieses reichte leider nicht aus, um das Studium und gleichzeitig den Lebensunterhalt zu verdienen. Sie nutzte daher die Semesterferien, um durch Müllsammeln Geld dazu zu verdienen. Die Kinderhilfe unterstützte sie noch mit Geld für Fahrkarten, Uniform der Universität, verpflichtende Impfungen für Praktika etc. Im Jahr 2024 hat sie es schließlich erfolgreich abgeschlossen. Ein Bildungserfolg, der ohne die Unterstützung der Kinderhilfe und ihrer Förderer nicht möglich gewesen wäre.